Reichstagsgebäude, Sitz des Deutschen Bundestags, Berlin
Objekttyp
Stadthallen & Kongress
Bauherr
Bundesrepublik Deutschland
vertreten durch die Bundesbaugesellschaft Berlin mbH
Architekten
Foster + Partners, London
Fertigstellung
1998
Expertisen
Wärmeschutz- und Energiebilanzierung
Bauakustik
Raumakustik
Elektronische Raumakustik
Audiovisuelle Systemplanung
Als am 20. Juni 1991 beschloss, seinen Sitz endgültig nach Berlin zu verlegen, stand die Notwendigkeit eines Umbaus des vom Architekten Paul Wallot 1894 fertiggestellten Reichstags fest. Das historische Gebäude wurde vollständig entkernt. Lediglich die Geschossdecken und die tragenden Wände blieben erhalten. Ein zusätzlich eingezogenes Stockwerk dient zur Unterbringung der Fraktionsräume und der großen Presselobby. Der symbolisch wichtigste Raum, der neue Plenarsaal, befindet sich im Zentrum des Hauses unter einer gläsernen Kuppel. Der Plenarsaal des Deutschen Bundestages hat die enormen Ausmaße eines Kirchenraumes. Um dennoch ideale Bedingungen für die Sprachnutzung mit Beschallung zu erhalten, wurden alle akustisch relevanten Innenbauteile des Saales in Labormessungen, Computersimulationen und Musterkonstruktionen untersucht und optimiert. Selbst der Bundesadler übernimmt nun raumakustische Funktionen. In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Knothe & Plenge erfolgten die Auslegung, Einmessung und Abnahme der auf den Raum abgestimmten elektroakustischen Beschallungsanlage. Die begehbare gläserne Kuppel gehört mittlerweile zu den beliebtesten Touristenattraktionen Berlins. Ausgeklügelte akustische Maßnahmen sorgen dafür, dass Besucher auf dem Dach herumgehen können, ohne dass die Politiker in den darunter liegenden Fraktionsräumen und im Plenarsaal gestört werden.
Bildrechte
1 Ralf Roletschek/Wikimedia Commons
2 Foster + Partners
3 Foster + Partners